Öffentliche Mitwirkung für Regionales Raumkonzept (RRK) 2040

Attraktive Mobilitäts- und Wohnangebote als zentrale Anliegen

Die FDP Bezirk Muri hat vom öffentlichen Mitwirkungsverfahren für das Regionale Raumkonzept (RRK) 2040 Gebrauch gemacht. In der Antwort zuhanden der Repla Oberes Freiamt betont die FDP die Wichtigkeit von guten Mobilitätslösungen und attraktiven Wohnangeboten. Die Quantität soll dabei nicht immer allein im Vordergrund stehen, sondern vermehrt auch Nachhaltigkeit und Qualität. Der hohe Siedlungsdruck fordert in der jüngeren Vergangenheit vermehrt seinen Tribut. Die Stärke der Region Oberes Freiamt ist ihre ländliche Komponente mit gleichzeitiger Nähe zu ver-schiedenen städtischen Zentren. Diese ausgewogene Mischung gilt es im Rahmen der notwendigen und wichtigen Weiterentwicklungen zu bewahren.

Die FDP betrachtet das RRK 2040 als wichtige Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung der Region. DieWachstumsprognosen von Gemeinden und Kanton unterscheiden sich deutlich. Jedoch sollten die Prognosen nicht allzueuphorisch im Sinn von grossem Bevölkerungswachstum auszulegen. Bereits heute ist eine gewisse Abflachung beim Bedarfan Miet- und Eigentumswohnungen in verschiedenen Gemeinden spürbar, eine gewisse Übersättigung dieses Markteszeichnet sich ab.

Siedlungsdruck: Ortsbildcharakter bewahren
In jedem Fall prägt der anhaltende Siedlungsdruck die Region Oberes Freiamt stark. Eine Verteuerung von Wohneinheiten istaufgrund der Zuzügerbewegungen aus finanzstarken Regionen wie Zug und Zürich spürbar. Für junge Familien ist esinsbesondere (aber nicht ausschliesslich) in den regionalen Zentren Muri und Sins zunehmend schwierig, erschwingliche Miet-oder Ei¬gentumswohnungen zu finden. In der Siedlungsplanung muss aus Sicht der FDP darauf geachtet werden, dass dieRegion mittelfristig nicht für Einheimische unerschwinglich wird und vermehrt Abwanderungen aus finanziellen Gründenerfolgen. Bei der Umsetzung des neuen Raumplanungsgesetzes sollte im Rahmen der Möglichkeiten der Gemeinden daraufgeachtet werden, dass trotz Einhaltung des Verdichtungsgebotes nicht ein charakterloser, austauschbarer Siedlungsbrei mitausschliesslich renditestarken Grossüberbauungen entsteht.

Mobilitätsmöglichkeiten entscheidend für Attraktivität der Region
Die Attraktivität der Region hängt im Zeitalter einer stark erhöhten Mobilität im Wesentlichen vom Mobili-tätsangebot ab. Einegute öV-Erschliessung mit den Stadtgebieten/Agglomerationen von Zürich, Aarau, Luzern und Zug (primär) sowie Basel undBern (sekundär) ist von grosser Wichtigkeit. Die Bestrebungen von verbesserten Anbindungen sollte in unseren Augen eineder Hauptprioritäten sein. Weiter sollte der Kanton Aargau im Rahmen der Möglichkeiten in den Bemühungen für Anschlüssevon Aargauer Bahnhöfen an überregionale Bahnverkehre bestmöglich unterstützt werden, wie dies auch den bisherigenArbeiten der Repla entspricht. Von ebensolcher Wichtigkeit wie der öV ist der Motorisierte Individualverkehr und dessenSiedlungsverträglichkeit. Die Verlagerung des Durchgangsverkehrs auf die A4 ist zu begrüssen, jedoch nur unter derPrämisse, dass die regionale Mobilität dadurch nicht eingeschränkt wird. Für die Entlastung der Regionalzentren sindOrtsumfahrungen unumgänglich. In Sins ist der entsprechende Prozess weit fortgeschritten, das Projekt steht vor derAusführung. In Muri ist diesbezüglich noch keine konkrete Lösung in Sicht. Gemäss Liste der Koordinationsaufgaben der Öffentliche Mitwirkung für Regionales Raumkonzept (RRK) 2040Repla geht man von einem Zeit-horizont von 4 – 8 Jahren aus. Die FDP plädiert dafür, dass der Planungsprozess mitHochdruck voran-getrieben wird. Im Bezirkshauptort ist ansonsten ein Verkehrskollaps nicht zu vermeiden, mit allenent-sprechenden negativen Nebenwirkungen. Sehr begrüsst wird das aktive Mobilitätsmanagement auf allen Ebenen (Punkt2.4.8). Der Kanton Aargau kann mit der Strategie mobilitätAARGAU hier eine Pionierrolle einnehmen, das aktive Mitwirken derRegionalplanungsverbände ist hierfür von grosser Bedeutung.

Windpark muss rentabel sein
Unabhängig vom Ausgang der nationalen Abstimmung über das Energiegesetz vom 21. Mai 2017 ist es der FDP Bezirk Muriein grosses Anliegen, dass Energiepolitik ergebnisorientiert und marktwirtschaftlich ist. Eine mögliche Windanlage mussdeshalb einerseits vereinbar sein mit der Entwicklung des Landschafts- und Erholungsraums, andererseits muss einelangfristige Rentabilität gesichert sein. Ein allfälliges Projekt mit Prestigecharakter, dessen Betrieb nur mittelsSubventionsgelder möglich ist, lehnt die FDP aus grundsätzlichen Überlegungen ab.

 


Kontakte

Tobias Knecht, Präsident FDP Bezirk Muri, Tel. 056 611 00 12
Stefan Huwyler, Vizepräsident FDP Bezirk Muri, Grossrat, Tel. 076 527 17 28