Das Freiamt und insbesondere auch der Bezirk Muri erfreuen sich einer hohen Beliebtheit, wie die Entwicklung der Einwohnerzahlen der letzten Jahre eindrücklich zeigt. Damit einher gehen planerische Herausforderungen, die es aktiv anzupacken gilt. In diesem Kontext hat der Vorstand der FDP Bezirk Muri im Zusammenhang mit der Anhörung GÜP Richtplan beim Kanton verschiedene Punkte eingebracht.
Standortattraktivität sichern
Die sehr schwierige bzw. vielerorts unmögliche Einzonung von Industrie- und Gewerbeland zwingt im Freiamt ansässige Unternehmen dazu, sich nach einem neuen Standort ausserhalb des Kantons Aargau umzusehen. Die Rahmenbedingungen müssen der Entwicklung von bestehenden Unternehmen im Freiamt (wie auch den anderen Regionen des Kantons Aargau) Rechnung tragen, d.h. punktuell müssen Zonenänderungen möglich sein. Eine Region kann sich als Wohn- und Wirtschaftsraum nur entwickeln, wenn dies durch die übergeordneten Planungsregelungen auch ermöglicht wird.
Verkehr verflüssigen
Steigende Einwohnerzahlen und Ansiedlung von Gewerbe bringen zwangsläufig auch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen mit sich. Mit der Umfahrung Sins konnte im südlichen Teil des Bezirks hierzu ein wichtiges Projekt nach jahrzehntelanger Vorarbeit nun realisiert werden. Die Situation im Bezirkshauptort Muri ist und bleibt hingegen schwierig. mit dem Bau der Umfahrung von Ottenbach und Obfelden wird der schon hohe Pendlerverkehr vom und zum Zubringer zum A4-Anschluss in Affoltern am Albis aus dem Freiamt und Seetal weiter zunehmen. In Muri kreuzen sich beim «Coop-Kreisel» (Kreuzung von Zürcher-, Aarauer-, Seetal- und Luzernerstrasse) der Nord-Süd- mit dem Ost-Westverkehr. Vom Kreisel Richtung Zürich führt die Kantonsstrasse durch eine enge Bahnunterführung und ist anschliessend bis Ortsausgang der Gemeinde Muri schmal ausgebaut. Bei zusätzlichem Verkehr Richtung A4-Zubringer sind die Verkehrsströme in der Gemeinde Muri grossräumig anzusehen und zu handeln.
Energieproduktion: Verhältnismässigkeit wahren
Die FDP Bezirk Muri begrüsst die Bestrebungen, alternative und erneuerbare Energiequellen zu fördern. Dem Projekt «Windpark Lindenberg» steht die freisinnige Bezirkspartei jedoch aus verschiedenen Gründen ablehnend gegenüber. Der Windpark ist nicht zu vereinbaren mit Themen wie Schutzzonen zur Förderung der Artenvielfalt, und der Reduktion von CO2-Ausstoss. Der Bau und spätere Rückbau würde die CO2-Bilanz im Freiamt massiv belasten. Das regional bis z.T. überregional sehr wichtige Naherholungsgebiet Horben würde nachhaltig beschädigt bzw. verlöre aufgrund der erheblichen Immissionen faktisch den Status als Naherholungsgebiet. Der Landschaftseingriff durch über 200 Meter grosse Windräder würde sich überdies weit über das Gemeindegebiet von Beinwil/Freiamt negativ auswirken, bspw. mit Schattenwürfen bis in die Reussebene und entsprechend negativen Auswirkungen für Bevölkerung, Fauna und Flora. Die Bezirkspartei hat sich in der Anhörungsantwort entsprechend geäussert.
Beilage:
Anhörungsantwort FDP Muri betr. Gesamtüberprüfung des Richtplans des Kantons Aargau